Havlicek Project

2012 beschäftigt sich die meraner gruppe mit der Beziehungen zwischen Südtirol und der Tschechischen Republik. Bekannt ist den Tschechen die Südtiroler Kleinstadt Brixen, da Karel Havlíček Borovský 1851 nach Brixen verbannt wurde. Die meraner gruppe stammt aus der Region und stieß vor gut einem Jahr bei einer Recherche auf die Persönlichkeit von Havlicek und seinen unfreiwilligen Aufenthalt in Brixen. Den meisten in Südtirol lebenden Personen ist die Persönlichkeit Havliceks und seine Geschichte unbekannt. Den Tschechen hingegen ist Brixen durch das Exil von Havlicek geläufig. Havlicek hatte über Brixen nichts gutes zu berichten „[…] ist Brixen und seine Umgebung aufrichtig und kurz gesagt ein miserables, durch Mißbrauch der Religion verdorbenes Nest voll Dummköpfe und Heuchler, mit wenigen Ausnahmen, von denen ich aber nach einem Aufenthalt von 13 Monaten noch keine kennen gelernt habe. […] Und Brixen ist in dieser Beziehung nach dem allgemeinen Urteile selbst der Tyroler die schlechteste Gegend!“ (Karel Havlíček Borovský: Brief vom 1. Februar 1853 an Emilie Zöldnerová in Prag)

Das Künstlerkollektiv hat sich gemeinsam mit dem Brixner Historiker Hans Heiss im Frühling 2012 auf eine Exkursion und künstlerische Forschung nach Brixen begeben und die geschichtlichen Orginalschauplätze besucht. Unter anderem besichtigte das Künstlerkollektiv das Hotel Elephant, in welchem Havlicek die ersten Monate in Brixen verbrachte und nachher zu Essen pflegte. Ebenso wurden seine verschiedenen Wohnorte in Brixen aufgesucht. Abgeschlossen wurde die Exkursion mit einem Besuch in dem Haus, in welchem Havlicek die meiste Zeit in Brixen lebte. Durch die Anbringung von zwei Gedenktafeln, eine in den zwanziger Jahren und eine zweite in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde gerade dieses Gebäude zu einer offizieller Gedenkstätte, welche von vielen Tschechen besucht wird. Das einzige tschechischsprachige Schild in Brixen weist den Weg zu diesem Gebäude. Aus dieser Begehung der Stadt Brixen und den Gesprächen mit dem Historiker Hans Heiss entstand eine Videoarbeit, welche den roten Faden der Ausstellung bildet. Als Zentrum der Ausstellung wird eine Installation gezeigt, welche den Havlicek-“Gedenkort“ in Brixen zitiert. Ebenso finden sich in der Ausstellung ready mades zur Begehung und Auseinandersetzung der meraner gruppe.
Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung stehen die fünf Jahre des Aufenthalts von Karel Havlíček Borovský in Brixen aus Südtiroler Sicht. Für das Publikum in Prag ergibt sich mit Sicherheit eine neue, spannende Sicht auf Brixen. Kuratiert wird die Ausstellung vom Südtiroler Philosophen und Übersetzer Haimo Perkmann. Die Prager Musikformation „DekadentFabrik“ hat sich angeboten bei der Eröffnung der Ausstellung aufzutreten.

Havlicek Project

Opening on October 16th at 19 h

SPECIAL GUEST:DEKADENTFABRIK

Exhibition: 17.10. – 28.10.12

Trafačka Aréna
Kurta Konráda 1
Praha 9

www.trafacka.cz

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